Mahnwache vor dem Hauptbahnhof am 30. Oktober 19 Uhr
Im März begannen Flüchtlinge in Würzburg mit dem Protest gegen die unmenschlichen Lebensbedingungen und das miserable Asylrecht in Deutschland. Sie kampierten monatelang unter freiem Himmel in der Würzburger Innenstadt. In vielen anderen Städten, darunter Bamberg, Nürnberg und Regensburg, gab es bald darauf ebensolche Protestcamps von Flüchtlingen.
Die Würzburger Flüchtlinge, begleitet von anderen Asylbewerbern und Unterstützern, haben sich im September zu Fuß auf den Weg nach Berlin gemacht und kamen nach 28 Tagen und 600 Kilometern dort an.
Seit dem 24. Oktober sind die Flüchtlinge im Hungerstreik und haben vor dem Brandenburger Tor ein Camp, das #refugeecamp, aufgeschlagen. Seit einer Woche harren sie bei eisigen Temperaturen aus. Erheblich verschlimmert wurde ihre Situation durch absurde Auflagen seitens der Behörden, so sind z.B. weder Sitzgelegenheiten wie Stühle oder Decken erlaubt.
Trotz Nachttemperaturen unterhalb des Gefrierpunktes wurden den Protestierenden am Sonntag gegen 3 Uhr nachts durch die Polizei alle Zelte, Isomatten, Wärmflaschen und Decken abgenommen. Am Dienstag gab es außerdem einen ersten Räumungsversuch seitens der Polizei. Dieser konnte u.a. durch viele Unterstützer vor Ort verhindert werden.
Was derzeit in Berlin geschieht ist unmenschlich: Auf Kosten der Gesundheit der protestierenden Flüchtlinge werden restriktive Auflagen gegen friedliche Menschen durchgesetzt, vorgeblich um das Versammlungsrecht zu schützen.
Am Montag gab es in München und Frankfurt/Main Solidaritäts-Mahnwachen für das #refugeecamp. Heute wird es diese in weiteren Städten geben, so auch in Nürnberg.
Gemeinsam Solidarität zeigen mit den Protestierenden in Berlin! Asyl ist ein Menschenrecht, die Menschenwürde nicht verhandelbar. Die Forderungen der Flüchtlinge sind:
- Stopp aller Abschiebungen
- Anerkennung aller Asylbewerber_innen als politische Flüchtlinge
- Aufhebung der Residenzpflicht
- Die Schließung aller Isolationslager
Treffpunkt: 19 Uhr, Hauptbahnhof. Parteiinsignien, egal welcher Art, bitte zu Hause lassen. Das ist eine Soliaktion, keine Parteiveranstaltung.
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