Allgemein Kommunalpolitik

Bürgernetz statt Kabel Deutschland Hotspots

Foto: CC BY-SA °Florian

Am Weißenburger Marktplatz soll es schon bald flächendeckend ein W-LAN geben, mit dem Bürger und Gäste der Stadt in’s Internet können. Realisiert wird das durch ein Angebot der Firma Kabel Deutschland. Wie eine Pressemitteilung des Unternehmens nun aber zeigt, handelt es sich nicht um freies Internet wie bisher angepriesen. Viel mehr sind nur 30 Minuten pro Tag frei, anschließend soll bezahlt werden.

Das ist kein freies Internet, das ist einfach nur ein kommerzielles Angebot. Dass ein kostenfreies W-LAN am Marktplatz eine gute Sache ist steht außer Frage. Die angestrebte Lösung ist aber nicht befriedigend. Viel besser wäre stattdessen ein freies Netz in Bürgerhand. Realisierbar ist ein solches Netzwerk über Freifunk. Freifunk ist eine nicht-kommerzielle Initiative mit dem Ziel, freie Funknetze aufzubauen.

Das funktioniert so: Ich stelle mir einen W-LAN Router an mein Fenster, auf der anderen Straßenseite macht zum Beispiel der Gastwirt eines Cafés das ebenfalls. Diese Hotspots kommunizieren dann miteinander und spannen ein größeres Netz auf. Je mehr Funkstationen es gibt, desto größer ist das Netz. Damit in diesem Netz auch der Zugang in’s Internet möglich ist, müssen einzelne Hotspots damit verbunden sein. Diese teilen dann den Zugang im ganzen Netz.

Um der von der Politik verbrochenen Haftung von W-LAN-Betreibern für Rechtsverstöße der Nutzer zu entgehen, wird sämtlicher Datenverkehr verschlüsselt über eine VPN-Verbindung geleitet. Es besteht also keinerlei Risiko für die Betreiber. Die Vorteile eines Netzes in Bürgerhand liegen auf der Hand: Zum einen ist man nicht auf den guten Willen von Konzernen angewiesen, zum anderen könnte man den Internetzugang kostenfrei zur Verfügung stellen, denn die Internetzugänge sind ja ohnehin schon vorhanden. Denkbar wäre auch, das Bürgernetz für mehr als nur den Internetzugang zu nutzen. Dass es bei Freifunk um mehr als nur kostenloses Surfen geht zeigt auch folgendes Video.

Die Kosten einer solchen Lösung sind recht gering. Technisch wäre eine Zusammenarbeit mit dem Verein Freifunk Franken denkbar und die W-LAN Router sind für gut 20 Euro pro Stück zu haben. Ich lade Oberbürgermeister Schröppel ein, mit gutem Vorbild voranzugehen und den ersten Hotspot in seinem Büro aufzustellen. Den Router dafür stellen wir gerne zur Verfügung, außerdem vier weitere Geräte, um das Projekt Bürgernetz in Weißenburg in’s Rollen zu bringen.

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