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Piratiger Aschermittwoch in Gunzenhausen

Der politische Aschermittwoch des Landesverbands Bayern der Piratenpartei war auch dieses Mal wieder ein voller Erfolg. Zum zehnjährigen Jubiläum traf man sich heuer – entgegen der üblichen Tradition – nicht im Süden des Freistaats, sondern im mittelfränkischen Gunzenhausen. Da man dort zur Kommunalwahl sowohl für den Stadtrat auf einer gemeinsamen Liste mit DIE LINKE kandidiert, als auch mit Peter Reitmaier erstmals einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schickt, hatte sich der Kreisverband Ansbach-Weißenburg-Gunzenhausen erfolgreich um die Ausrichtung in der Stadt im fränkischen Seenland beworben. In der dortigen Stadthalle fanden sich am Mittwochvormittag etwa 50 Personen ein, darunter neben Parteimitgliedern auch viele interessierte Gäste, um die Redebeiträge zu hören.

Den Anfang machte Bundesvorsitzender Sebastian Alscher, dessen Rede das Leitmotiv „Der Mensch im Mittelpunkt des politischen Handelns“ trug. Neben ein paar Seitenhieben auf den politischen Gegner, ging er vor allem auf die zunehmende Distanz zwischen Regierenden und Bürgern ein, was ihm Sorgen bereite. Als Piratenpartei habe man es sich zur Aufgabe gemacht, diese Lücke wieder zu schließen, indem man den Bürger mehr in politische Entscheidungen einbinde.

Bürgermeisterkandidat Reitmaier ging im Anschluss daran auf lokale Themen ein und welche Handlungsschwerpunkte die Piraten vor Ort sehen, z.B. mehr Transparenz im Stadtrat, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, einen städtischen Beitrag zum Klimaschutz sowie ein Umdenken beim Thema Verkehr.

Als Gastrednerin war Alexandra Kresse von der lokalen Ortsgruppe des BUND Naturschutz geladen, die den Ball von Reitmaier aufgriff und in ihrem Vortrag ein städtisches Klimaschutzkonzept forderte.

Nach der Mittagspause ging der bayerische Landesvorsitzende Martin Kollien-Glaser in seiner Rede vor allem auf die jüngsten Ereignisse ein und stellte dabei die Frage, ob es angemessen sei, nach Anschlägen wie in Hanau, nur kurz inne zu halten und anschließend wieder zur gewohnten Tagesordnung überzugehen.

Es folgte ein interessanter Vortrag von Kreisvorstandsmitglied und Stadtratskandidat Tilko Dietert über das bedingungslose Grundeinkommen. Er hält dessen Einführung angesichts der bevorstehenden Umbrüche auf dem Arbeitsmarkt infolge der Digitalisierung mittelfristig für unausweichlich, was inzwischen auch etliche führende Köpfe aus der Wirtschaft erkannt hätten. Anschaulich widerlegte er insbesondere die Argumente der BGE-Gegner.

Im Anschluss daran warb der Nürnberger Stadtratskandidat Lukas Küffner für eine Aktion, bei der mit einem offenen Brief zukünftige Stadträte zu einer klaren Abgrenzung gegenüber der AfD aufgefordert werden, sollte diese demnächst auf kommunaler Ebene Wahlerfolge erzielen.

Als letzter Redner trat schließlich der Kreisvorsitzende und Stadtratskandidat Markus Wanger, der zuvor bereits als Moderator durch die Veranstaltung geführt hatte, ans Mikrofon. Mit seiner Rede verschärfte sich noch einmal der Ton gegenüber der Parteienkonkurrenz und bildete damit zugleich Abschluss und Höhepunkt dieses politischen Aschermittwochs. Wangers Rezept gegen zunehmende Politikverdrossenheit in der Bevölkerung lautet: mehr direkte Demokratie.

Wie gewohnt konnten alle Redebeiträge im Livestream verfolgt werden und stehen als Aufzeichnung zum Abruf über die Webseiten der Piratenpartei bereit. Angesichts der rundum gelungenen Veranstaltung sowie der guten Bedingungen vor Ort, regte der Landesvorsitzende bei der Verabschiedung der Anwesenden an, der Kreisverband solle sich doch auch um die Ausrichtung des nächsten Landesparteitags in Gunzenhausen bewerben.

Die Reden sind auf unserem YouTube Kanal zum Nachschauen verfügbar: Piratenpartei AWG

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